Am Samstagabend waren wir zum Abschluss der Solidaritätsreise zum Fastenbrechen bei einem der Beduinenstämme in Rahat eingeladen. Scheich Hassan hat uns in seinem Zelt im Viertel seines Clans den Ramadan und Rahat erklärt. Rahat ist die größte Beduinenstadt Israels mit ca. 85.000 Einwohner*innen und geplagt von Problemen wie Armut und Kriminalität. Die Integration in die israelische Gesellschaft verläuft schleppend. Das Verhältnis zwischen den Beduinen des Südens und dem Staat ist gespannt. Und innerhalb der Gesellschaft resultiert der Wandel vom Nomaden- zum Stadtleben in einem Generationenkonflikt.
Scheich Hassan zeigt uns in seinem Büro verschiedene Urkunden und Auszeichnungen für sein Verständigungswerk. Der Scheich ist Friedensrichter, der bei mehr als hundert Streitigkeiten außergerichtliche Reinigungen erzielen konnte, Arbeiter mit islamischen Verbänden zusammen und mit staatlichen Institutionen. Der Scheich engagiert sich im interreligiösen Forum des Negev. Es ist ihm wichtig auf das Gemeinsame zu schauen.
Der 7/10 hat Rahat hart getroffen. Die Stadt beklagt 14 Ermordete und zwei Bewohner sind noch in Geiselhaft.
Zum Fastenbrechen mit der großen Großfamilie des Scheich kamen auch zwei Soldaten. Ein Lehrer bekundete uns gegenüber Interesse an einem Austausch deutsche – jüdisch-israelische und beduinisch-israelische Schule.