Eli Holtzman gehört der Minderheit der Linkszionisten im Land an. Eli ist ein langjähriger Freund der DIG Stuttgart, der für die Histadrut arbeitet, Seniorenseminare organisiert, ehrenamtlicher Generalsekretär der Avoda in deren letzter städtischen Hochburg Givatayim ist und für die Wahlliste des sozialdemokratischen Bürgermeisters in Givatayim im Gemeinderat sitzt. Eli engagiert sich seit Jahren für die Partnerschaft zwischen der Stadt Givatayim und dem Landkreis Esslingen. Und für die Gewerkschaft um die Austausche mit Saarland und Rheinland Pfalz.
Eli ist überzeugt davon, dass Begegnung Verständnis schafft.
In einem offenen und berührenden Vortrag ließ uns Eli am Zusammenbruch seiner Überzeugungen und Weltsicht seit dem 7. Oktober Teil haben. Er habe geglaubt, die Palästinenser mit Zugeständnissen zu einem friedlichen Nebeneinander bringen zu können. Er habe an die Möglichkeit des Friedens durch die signifikante Verbesserung der Lebensqualität in Gaza geglaubt. Doch alle Zuwendungen und Arbeitsmöglichkeiten hätten den Hass der Palästinenser nicht gedämpft.
Eli erzählt von antisemitischer Hetze und Indoktrination in der palästinensischen Gesellschaft, die durch unzählige Funde der israelischen Truppen in Schulen und Behörden in Gaza nachgewiesen werden kann. 80% der palästinensischen Bevölkerung, so erinnert Eli, unterstützen die Hamas.
Es ist kein Krieg um Land, so Eli, sondern ein Krieg der unterschiedlichen Werte. Friede sei nicht möglich, so lange der Judenhass das Denken der anderen Seite bestimmt und der Judenmord das größte Anliegen der anderen Seite sei. Durch eine andere Bildung sei das Problem als Generationenherausforderung vielleicht zu lösen und nur so. In ihrer gegenwärtigen Verfasstheit sei auch mit dem größten Willen kein Frieden zu erreichen.
Eli fasst er die düstere Situation der Israelis durch einen Überblick über die Geschehnisse an den Fronten Gaza, Westjordanland, Golan, Libanon und Jemen zusammen und verweist auf den Iran als treibende Kraft hinter der Bedrohung Israels von allen Seiten.
Eli selbst engagiert sich in seinen vielen Funktionen für die vielen von Krieg finanziell Betroffenen und die Absicherung der Reservisten.
Der Gewerkschaftsboss des Bezirks Ofer Hatuka führt dazu ergänzend die vielen Formen der Unterstützung aus, die von der Histadruth für die Front und die Heimatfront geleistet werden.
Für die Zukunft, so sagt, Eli muss man optimistisch sein. Gleichzeitig gesteht er ein, dass Optimismus keinen Anknüpfungspunkt hat.