statement zu einem Artikel im Kath. Sonntagsblatt


[…] Wie von Ihnen angefragt, werde ich im folgenden den von uns gegenüber dem Kath. Sonntagsblatt vorgetragenen Vorwurf des israelbezogenen Antisemitismus im Detail erläutern.

Das Kath.  Sonntagsblatt zitiert im Artikel „70 Jahre Krieg beenden” den Aufruf des Altpatriarchen Sabbah an Israel “einen Krieg zu beenden, den es vor mehr als 70 Jahren begonnen hat.“ Dies ist eine geschichtsverfälschende Lüge mit der Israel dämonisiert wird. Nachdem Israel am 14.5.1948  in Einklang mit dem UN Teilungsplan von 1947 ausgerufen wurde, erfolgte noch in der gleichen Nacht der Angriff von fünf arabischen Armeen mit dem Ziel den eben ausgerufenen Staat zu vernichten.
Bereits nach Beschluss des UN Teilungsplans, der von den Juden im Mandatsgebiet angenommen und von den Arabern abgeleht wurde, griffen arabische Milizen im Mandatsgebiet zu den Waffen gegen die Juden.

Gegen die arabischen Milizen und die Armeen von fünf arabischen Ländern schien Israel, dessen Armee sich erst konstituieren musste, quasi ohne Chance. Trotzdem konnte Israel die Vernichtung abwehren und sich auf einem Gebiet konstituieren, das größer war als das im UN Teilungsplan vorgesehene Gebiet. Unbesehen seines Ausgangs wurde Israel dieser Krieg aufgezwungen. ‚

Die Behauptung, Israel hätte diesen Krieg begonnen, verleugnet die Annahme des UN Teilungsplan durch die Juden und dessen Ablehnung durch die Araber im Mandatsgebiet, verleugnet die Versuche arabischer Milizen im Mandatsgebiet, die Versorgung des jüdischen Jerusalem abzuschneiden und verleugnet den Angriff von fünf arabischen Armeen nachdem Israel in Übereinstimmung mit dem UN Teilungsplan ausgerufen wurde.

Des Weiteren geben sie in Hinsicht auf Gaza die Behauptung von Sabbah wieder, nachdem das palästinensische Volk auf seinem eigenen Land lebe. Dies ist auch grundfalsch. Das palästinensische Volk, das sich von anderen arabischen Völkern durch eine eigene Identität unterscheidet und eigene Ansprüche hat, ist ein Selbstverständnis der Araber im ehemaligen Mandatsgebiet, das sich erst nach der Niederlage im Sechs-Tage-Krieg herausgebildet hat. Und das “eigene Land” war in Bezug auf Gaza bis zum Ende des ersten Weltkriegs unter türkischer Herrschaft, dann Teil des britischen Mandatsgebiets und nach 1949 unter ägyptischer Besatzung.
Es gab nie einen palästinensischen Staat, mit dem sich ein „eigenes Land” des “palästinensischen Volks“ irendwie begründen ließe.

Des Weiteren muss in Bezug auf Gaza mitgedacht werden, dass Israel in der Absicht „Land für Frieden” zu tauschen, 2005 den Gazastreifen geräumt hat. Statt Frieden hat Israel Raketenterror geerntet. 

2000 wurde ein weitreichendes Angebot Israels an die Palästinenser einen eigenen Staat zu gründen von diesen zurückgewiesen und nicht viel später wurde die zweite Intifada losgetreten, die mehr als 1000 Israelis das Leben gekostet hat. Bis heute gibt es keinen offiziellen palästinensischen Ruf nach Gerechtigkeit und Freiheit, der die Anerkennung des Staates Israel miteinbezieht. 

In der Antisemitismusdefinition der IHRA heißt es: Erscheinungsformen von Antisemitismus können sich auch gegen den Staat Israel, der dabei als jüdisches Kollektiv verstanden wird, richten. Allerdings kann Kritik an Israel, die mit der an anderen Ländern vergleichbar ist, nicht als antisemitisch betrachtet werden. Antisemitismus umfasst oft die Anschuldigung, die Juden betrieben eine gegen die Menschheit gerichtete Verschwörung und seien dafür verantwortlich, dass „die Dinge nicht richtig laufen“. Der Antisemitismus manifestiert sich in Wort, Schrift und Bild sowie in anderen Handlungsformen, er benutzt unheilvolle Stereotype und unterstellt negative Charakterzüge. 

Ihr Artikel „70 Jahre Krieg beenden” ist ein Musterbeispiel für das Beziehen unheilvoller Stereotype und negativer  Charakterzüge auf den jüdischen Staat. […]