die rechte Welle brechen

Wir begrüßen das Engagement vieler Menschen in Stuttgart gegen die Bedrohung der Demokratie und fühlen uns dem Kampf gegen Rechtsextremismus und Ausländerfeindlichkeit verpflichtet.

Für die DIG Stuttgart gilt bereits seit Jahren ein Unvereinbarkeitsbeschluss mit der AfD. Jegliche Kooperation mit extrem rechten Akteuren aus Deutschland, aber auch aus Israel ist mit unseren Zielen unvereinbar.

Einsatz für Freiheit, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie schließt zwingend den Kampf gegen jegliche Form von Antisemitismus ein. Antisemiten haben in Bündnissen gegen Rechtsextremismus nichts zu suchen!

Wir rufen unsere Mitglieder und follower und alle Menschen, die sich gegen Antisemitismus und Rechtsradikalismus positionieren dazu auf am 24/2 NICHT Seite an Seite mit Antisemiten auf die Straße zu gehen. Wir fordern auf, der Kundgebung „die rechte Welle brechen“ auf dem Marktplatz fern zu bleiben.

Das Palästinakomitee hat auf einer Kundgebung gegen Rechtsextremismus und für Demokratie nichts verloren.

Ein Bündnis, das zusammen mit dem PalKo zu einer Kundgebung aufruft, ist ein Schlag ins Gesicht der jüdischen Gemeinde und aller Menschen, die sich eine friedliche, offene und vielfältige Gesellschaft wünschen.

Wir fordern alle Organisationen, die den Aufruf zu der Kundgebung unterzeichnet haben, auf, ihre Unterstützung für diese Aktion zurückzuziehen.

Vom Atomabkommen mit dem Iran zum 7. Oktober: Warum deutsche Politik für die aktuelle Eskalation im Nahen Osten mitverantwortlich ist

24.04. | 19 Uhr | Haus der Geschichte
Stephan Grigat über Historie und Gegenwart deutscher Außenpolitik gegenüber Israel und Iran

Eine Veranstaltung der DIG Region Stuttgart e.V. und des Förderverein Emanzipation und Frieden

© Katho Kongress 23

Vortrag von Stephan Grigat

Die Vernichtungsaktion der Hamas und das Pogrom in Südisrael waren nur durch jahrelange Unterstützung aus Teheran möglich, und die Voraussetzung für diese Unterstützung waren die Milliardengeschäfte deutscher Unternehmen mit dem iranischen Regime, die in den letzten Jahrzehnten von ausnahmslos allen deutschen Parteien und Regierungen gefördert wurden. Solange es zu keiner 180-Grad-Wende in der Politik gegenüber dem Regime im Iran kommt, die perspektivisch auf einen Sturz der Machthaber in Teheran setzen müsste, bleiben die Solidarisierungen mit dem angegriffenen Israel genauso billige Rhetorik wie die formelhaften Beschwörungen eines „Nie wieder“ und „Wehret den Anfängen“.

Stephan Grigat ist Professor für Theorien und Kritik des Antisemitismus an der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen und Leiter des Centrum für Antisemitismus- und Rassismusstudien (CARS) in Aachen. Er ist Research Fellow an der Universität Haifa und am London Center for the Study of Contemporary Antisemitism, Autor von „Die Einsamkeit Israels: Zionismus, die israelische Linke und die iranische Bedrohung“ (Konkret 2014), Herausgeber von „Kritik des Antisemitismus in der Gegenwart: Erscheinungsformen – Theorien – Bekämpfung“ (Nomos 2023) und Mitherausgeber von „Erinnern als höchste Form des Vergessens? (Um-)Deutungen des Holocaust und der Historikerstreit 2.0“ (Verbrecher 2023).


Stimmen aus Israel!


28.02. | 19 Uhr | online

Eine Kooperation mit der DIG AG Kaiserslautern


Am 7/10 blieb in Israel die Zeit stehen. Wie fühlt sich das Leben im Land an, bei anhaltendem Geiseldrama und anhaltenden Verlusten im Süden, zunehmendem weltweiten Antisemitismus, sich verschärfender Kriegsgefahr im Norden, Zehntausenden Binnenflüchtlingen, abschmierender Wirtschaft und einer planloser politischen Führung. Wie steht es um den gesellschaftlichen Zusammenhalt und wie blicken die Israelis in die ungewisse Zukunft.

Anmeldung: info@dig-stuttgart.net

Prof. Dr. Gisela Dachs ist Publizistin und Kommunikationswissenschaftlerin. Sie hat an der Tel Aviver Universität zu Einwandereridentitäten und Nachrichtenkonsum promoviert. Seit 2016 lehrt und forscht sie am Zentrum für Deutschlandstudien und am European Forum der Hebräischen Universität in Jerusalem. Ihre journalistische Karriere begann sie bei der französischen Tageszeitung Liberation, bevor sie ins politische Ressort der Zeit nach Hamburg wechselte, für die sie anschliessend mehr als zwanzig Jahre exklusiv aus Israel berichtete. Heute arbeitet sie als Korrespondentin vor allem für die NZZ am Sonntag. Sie ist Autorin mehrerer Bücher und u.a. auch Herausgeberin des Länderbericht Israel, der 2016 im Auftrag der Bundeszentrale für politische Bildung erschien. Seit 2001 gibt sie den Jüdischen Almanach im Auftrag des Leo Baeck Instituts Jerusalem heraus. Sie lebt in Tel Aviv.  

Chaya Tal aus Köln , seit 12 Jahren in Israel, Mitarbeiterin der israelisch-palästinensischen NGO „Roots Shorashim Judur“, Freelance-Journalistin (Jüd.Allgemeine, Ynet, Times of Israel u.a.), ehemalige Bloggerin bei „Ich, die Siedlerin“ über jüd.Leben in Judäa und Samaria. Im Rahmen der Blogaktivität arbeitete sie mit der Bundeszentrale für politische Bildung zusammen und hielt Vorträge in Deutschland und der Schweiz. Studierte Nahostwissenschaften an der Bar-Ilan-Universität in Ramat Gan. Lebt in Gush Etzion.

Ralph Lewinsohn ist in Namibia geboren, im Alter von 25 nach Israel eingewandert und lebt seit 43 Jahren im Kibbutz Kfar Aza. Er war viele Jahre auf der Landwirtschaft beschäftigt, und hat dann eine Reiseführer Ausbildung gemacht und arbeit seit 20 Jahren in dem Beruf.

Rede von Bärbel Illi am 27.01. auf dem Schlossplatz

Gehalten bei der Kundgebung „In Vielfalt gegen rechte Hetze“, veranstaltet von Pulse of Europe Stuttgart vor ca. 4000 Zuhörer*innen.

Bild © Anette

Während wir heute den von den Deutschen ermordeten Juden gedenken, sitzen immer noch über 100 israelische Frauen und Männer in den kalten, nassen Verliesen der Hamas. Sie hungern und werden vergewaltigt. Ich appelliere an Frau Baerbock, statt Israel zur Zurückhaltung zu mahnen, sollten Sie die Handvoll mutiger palästinensischer Frauen unterstützen, die mitten im Gazastreifen lautstark von der Hamas verlangen: Lasst die Geiseln frei. Sofort! Dann ist der Krieg zu Ende!

Gestern wurde die Völkermordklage gegen Israel zugelassen, während die völkermörderischen Taten der Hamas vom Gericht ignoriert werden. Den Vorwurf des Völkermordes ausgerechnet gegen Israel zu richten, ist absurd. Israel bekämpft gezielt die Terrororganisation Hamas, keine ethnische oder religiöse Gruppe, nicht die Palästinenser, nicht die Muslime. Demgegenüber hat die Hamas den Aufruf zur Ermordung aller Juden sogar in ihrem Programm verankert. Danke, liebe Bundesregierung, dass ihr Israel in Den Haag unterstützt. Haltet Stand gegen all die Antisemiten, denen das Verfahren nun jahrelang eine Bühne bieten wird, um Israel vorzuführen!

Wie Sie, Frau Landtagspräsidentin Aras, fordern, müssen wir vor allem auch den Kern der rechtsextremistischen Ideologie bekämpfen, den Antisemitismus. Fast die Hälfte der AfD-AnhängerInnen stimmt anti-israelischen Aussagen zu, deutlich mehr als bei den demokratischen Parteien. Dass AfDler versuchen, Israel für ihre Hetze gegen Muslime einzuspannen, wird dort verurteilt. Schließlich finanziert der jüdische Staat Hunderte Moscheen in Israel, selbstverständlich auch den arabisch-islamischen Teil des israelischen Schulsystems. Besonders gefährlich ist, dass sich die AfD der übelsten Fraktion des globalen Antisemitismus offenbar annähert, der Achse Moskau-Teheran-Hamas. Trotz bestehender Sanktionen werben AfD-Abgeordnete in der iranischen Botschaft für Gasgeschäfte, reisen nach Moskau und in die besetzten ukrainischen Gebiete, ohne dass sie von der Partei zurückgepfiffen werden. Verurteilen wir solche Politik deutlich!

Dass selbst die Bundesrepublik als erklärte Freundin Israels in der UNO immer wieder gegen Israel stimmt, rügen wir als Deutsch-Israelische Gesellschaft. Denn es lässt Israel nicht nur im Regen stehen, es beflügelt auch antisemitische Ressentiments. Die EU-Staaten drängten Israel diese Woche zur 2-Staaten-Lösung. Wohlwissend, dass Israel schon zig Angebote für einen palästinensischen Staat gemacht hat, die aber alle von der palästinensischen Seite abgelehnt wurden. Wohlwissend, dass ein heute gegründeter palästinensischer Staat, morgen von der Hamas beherrscht würde. Das Verlangen der EU ist unredlich, es führte zu noch größerem Disaster. Möglich wird eine Lösung des palästinensisch-israelischen Konflikts erst, wenn der globale Antisemitismus einigermaßen zurückgedrängt ist. Denn es ist eben nicht nur ein Streit um Land. Solange die Feinde Israels mit Geld und Unterstützung überhäuft werden, werden sie Israel angreifen und Israel wird sich wehren müssen. Die EU sollte gegen den Antisemitismus vorgehen, statt Israel unter Druck zu setzen!

Israel kämpft heute um seine Existenz. Für das Judentum auf der ganzen Welt ist Israel die Lebensversicherung. Machen wir EuropäerInnen ihnen das Leben nicht noch schwerer.