Herzlichen Dank an alle, die beim Israeltag dabei waren und dieses schöne und ermutigende Ereignis mit gestaltet und möglich gemacht haben. Michael Kashi, Hier dokumentieren wir die Eröffnungsrede von Michael Kashi, Vorstandsmitglied der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württemberg:
Kwod Ha`rabanim
Sehr geehrte Frau Sandra Simovich, Generalkonsulin des Staates Israel, ich bin sehr froh, dass Sie heute mit uns feiern, erzähle den Menschen in Israel, dass sie nicht alleine sind, auch in Stuttgart gibt es viele Menschen die an ihrer Seite stehen.
Sehr geehrter Herr Fritz Kuhn, Oberbürgermeister der Stadt Stuttgart, schön dass Sie mit uns feiern. Bei dieser Gelegenheit will ich auch der Stadt Stuttgart danken, dass wir jedes Jahr hier feiern dürfen.
Sehr geehrter Herr Helmut Königshaus, Präsident der Deutsch- Israelischen Gesellschaft!
Liebe Frau Bärbel Illi, Vorsitzende der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Region Stuttgart e.V., ohne Bärbel Illi kann ich mir den Israeltag nicht vorstellen. Danke Bärbel!
Liebe Sabina Morein, WIZO Stuttgart, danke dass Du mit so viel Kraft dabei bist!
Herr Jonathan Elkhouri, Koordinator für Minderheiten in Israel
Abgeordnete aus Landtag und Stadtrat;
Vertreter der Religionsgemeinschaften und öffentlichen Lebens;
Ich begrüße die Organisationen die heute mit dabei sind und diese Feier unterstützen:
– Junges Forum der DIG
– Jugendzentrum HaLev
– Forum jüdische Bildung und Kultur
– Young WIZO Stuttgart
– Keren Kayemeth LeIsrael / Jüdischer Nationalfond
– AG Wege zum Verständnis des Judentums der Evangelischen Landeskirche
– Emanzipation und Frieden, Stuttgart
– Christen an der Seite Israels
– Denkendorder Kreis für christlich-jüdische Begegnung e.V. –
– Gegen Vergessen – für Demokratie
– Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, Stuttgart
– Internationale Christliche Botschaft Jerusalem Hallo Herr Gottlieb Bühler
– Tanzgruppe Hora Israel unter Leitung von Avi Palvari
– ZEMER-Chor unter Leitung von Stella Tamarkina
– TSV Makkabi Stuttgart
– Scuba-Reisen Stuttgart
Ich begrüße auch alle Mitglieder von der DIG Stuttgart und Mitarbeiter der jüdischen Gemeinde Stuttgart die immer anonym bleiben, weil sie zu viele sind, um sie alle namentlich zu nennen, ich will aber trotzdem sagen, dass wir ohne ihren tatkräftigen Einsatz, heute nicht feiern könnten.
Sehr geehrte Gemeinde Mitglieder
Sehr geehrte Gäste
Im Namen der israelitischen Religionsgemeinschaft Württemberg ins besondere meiner Vorstandskolleginnen Barbara Traub und Susanne Jakubowski will ich Sie alle willkommen heißen.
Wir feiern heute 70 Jahre Israel. 70 Jahre Unabhängigkeit des Volkes Israel im Lande Israel. Ist das kein Wunder? Vor dem Unabhängigkeitskrieg und auch noch danach haben viele Menschen in der Welt nicht daran geglaubt, sie dachten: dieser Staat kann nicht existieren. Sogar die optimistischsten unter ihnen sagten: dieser Staat wird nicht mal 10 Jahre alt. Doch der Staat Israel lebt. Und nicht nur dass er lebt, Israel hat sich zu einer regionalen Macht im Nahen Osten entwickelt. Der Staat Israel wurde zu einer Wirtschafts- und Technologiemacht. Was dieser Staat in den letzten 70 Jahren geleistet hat ist vorbildlich. In Deutschland hat man früher so etwas „Wirtschaftswunder“ genannt. Und viele Länder in der Welt, sehen das und suchen den Kontakt zu Israel. Auch Länder die sich in der Vergangenheit dem arabischen Embargo und Boykott gebeugt haben, die erkennen langsam, dass sie Fehler gemacht haben und wollen sich Israel wieder annähern. Aber auch arabische Staaten, Nachbarn von Israel, die den „Judenstaat“ bekämpft haben, um ihn zu vernichten, denken um. Sie wissen heute, dass sie sich belogen haben, ihre Völker in die Irre geführt haben, dass ihnen mit Israel besser gehen kann als gegen Israel. Ich hoffe, dass auch die Palästinenser und die Iraner das irgendwann erkennen werden.
70 Jahre Kampf und Terror und trotzdem dieser Erfolg. Ist das ein Wunder? Mag sein, aber ich glaube es gibt noch einen Grund, ein Wort: Hoffnung. Auf Hebräisch „Tikva“. Die Hoffnung die 2.000 Jahre lang nicht erloschen war, (verbunden mit Sehnsucht und Liebe), eines Tages im Lande Israel, in Freiheit leben zu können.
Über die Hoffnung, Sehnsucht und Liebe wurden in den letzten 2.000 Jahren tausende Lieder und Gebete geschrieben. Im Jahre 1878 schrieb der jüdische Dichter Naphtali Herz Imber ein Gedicht und nannte es „unsere Hoffnung“,„Tikvawateinu“. Aus diesem Gedicht hat später der Staat Israel zwei Strophen übernommen, als die Hymne des Staates Israel.
In diesem Gedicht hat Naphtali Herz Imber, die Hoffnung, Sehnsucht und Liebe so schön festgehalten dass ich Ihnen das nicht vorenthalten will. Ich werde Ihnen dieses Gedicht nun vorlesen: Dieses Gedicht wurde auf Hebräisch gesrieben, es ist sehr schwer ein Gedicht von Hebräisch auf Deutsch zu Übersätzen. Trotzdem erkennnen was N.H.I. inhaltlich sagen wollte.
1
Solange noch im Herzen Innen
die Seele eines Juden bebt
und nach Osten hin, vorwärts,
ein Auge nach Zion Ausschau hält;
Refrain
Solange ist unsere Hoffnung nicht verloren,
Die Hoffnung ist 2000 Jahre alt
ins Land unserer Väter zurückzukehren,
in die Stadt, wo David sein Lager errichtet hat;
2
Solange Tränen aus unseren Augen fließen
wie wohltätiger Regen,
Und Zehntausende unserer Landsleute
die Gräber unserer Väter aufsuchen;
3
Solange unsere kostbare Mauer
vor unseren Augen Erscheint,
Und über der Zerstörung unseres Tempels
Noch ein Auge Tränen vergießt;
4
Solange das Wasser vom Jordan
In Fülle über seine Ufer tritt,
Und in den See Genezareth
Mit lautem Rauschen stürzt;
5
Solange dort auf den Landstraßen
Die demütigen Stadttore markieren,
Und unter den Ruinen von Jerusalem
Noch eine Tochter Zions weint;
6
Solange noch reine Tränen
vom Auge einer Tochter meines Volkes fließen,
Und um Zion während der Nachtwache zu beweinen,
sie um Mitternacht aufsteht;
7
Solange noch Blutstropfen in unseren Adern
hin und her fließen,
Und auf die Gräber unserer Väter
noch Tautropfen fallen;
8
Solange das Gefühl der Liebe zum Volk
im Herzen des Juden pocht,
können wir auch heute noch hoffen
Dass ein zürnender Gott sich unser erbarmt;
9
Hört, meine Brüder, in den Ländern meines Exils
Die Stimme unserer Propheten,
dass nur mit dem letzten Juden,
ist die Hoffnung verloren!
10
Geh mein Volk, kehre in Frieden zurück,
dein Balsam ist in Gilead, in Jerusalem ist deine Heilung,
dein Arzt ist Gott, seine Weisheit ist dein Halt,
geh mein Volk in Frieden, deine Heilung kommt bald…
11
Solange noch im Herzen Innen
die Seele eines Juden bebt
und nach Osten hin, vorwärts,
ein Auge nach Zion Ausschau hält
12
solange ist unsere Hoffnung nicht verloren,
die Hoffnung, ist zweitausend Jahre alt,
zu sein ein freies Volk, in unserem Land,
im Lande Zion und in Jerusalem!
Diese Hoffnung kann man dem jüdischen Volk in Israel nicht weg nehmen.
Ich danke Ihnen, Schalom