Die DIG empfiehlt den PodiumsdiskutantInnen, die am 29. Januar 2020 in der Staatsgalerie über Banksys Werk reflektieren, sich mit seinen antiisraelischen Botschaften kritisch zu befassen.
Zu Weihnachten 2019 wurde eine neue Installation von ihm im Walled Off Hotel in Bethlehem präsentiert, das Jesuskind in der Krippe liegend vor der Sicherheitsmauer. Das Walled Off Hotel selbst, das Banksy erbauen ließ und in dem alle Gäste unmittelbar auf die Sicherheitsmauer in Bethlehem blicken, will auch anklagendes Kunstwerk sein.
Wir erinnern daran, dass die Sicherheitsmauer in Folge der zweiten Intifada gebaut wurde, in der zwischen 2000 und 2005 mehr als Eintausend Israelis getötet und Achttausend verletzt wurden. Der Terrorexport aus der Westbank nach Israel konnte durch die Mauer eingedämmt werden, sie erfüllt also ihren Zweck. Sich mit der Mauer auseinanderzusetzen, ohne ihren Zweck zu benennen, ist unredlich.
Eine Mauer ist kein schöner Anblick und bringt manche Beschwernisse mit sich. Die Mauer bzw. der Sicherheitszaun in Israel ist jedoch bei weitem nicht die einzige auf der Welt. Wir fragen uns deshalb, wo Banksys kritische Installationen an der Mauer zwischen Saudi-Arabien und Irak, zwischen Indien und Pakistan oder dem befestigten Grenzzaun zwischen der spanischen Stadt Ceuta und Marokko bleiben. Wer nur auf „den Juden“ unter den Staaten mit dem Finger zeigt, wendet gegenüber Israel andere Maßstäbe an als bei anderen Staaten und verbreitet diskriminierende Vorurteile.
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